Der heutige Rosa-Luxemburg-Platz entstand in den 1920er Jahren als „Bülowplatz“. In den 1930er Jahren war er ein Schauplatz politischer Gewalt, als zwei Polizeioffiziere, Paul Anlauf und Franz Lenck, von Angehörigen der Kommunistischen Partei erschossen wurden. Später inszenierten sich die Nazis auf dem Platz als Opfer kommunistischer Gewalt. Heute gibt es hier eine vielfältige Erinnerungskultur.
Die Geschichte des Platzes während der NS-Zeit
Ursprünglich war der Rosa-Luxemburg-Platz eine Verkehrsverbindung zwischen dem Stadtzentrum und nordöstlichen Stadtteilen. Im 17. Jahrhundert standen hier Scheunen, die um 1800 durch eine einfache Wohnbebauung ersetzt wurden. An diese Zeit erinnert auch der Name Scheunenviertel. Seitdem galt die Gegend auch als Armenviertel. Hier lebten viele arme jüdische Zuwanderer aus Osteuropa. 1912 wurde an der Ostseite des Platzes ein Büro- und Geschäftshaus errichtet, in dem sich seit 1926 die Parteizentrale der Kommunistischen Partei (KPD) befand. An der Nordostseite entstand 1913/14 ein Theatergebäude für die Volksbühne, das auch heute die Ansicht des Platzes dominiert. 1929 folgten moderne Wohnbauten mit dem Kino Babylon. 1912 wurde an der Ostseite des Platzes ein Büro- und Geschäftshaus errichtet, in dem sich seit 1926 die Parteizentrale der Kommunistischen Partei (KPD) befand. An der Nordostseite entstand 1913/14 ein Theatergebäude für die Volksbühne, das auch heute die Ansicht des Platzes dominiert. 1929 folgten moderne Wohnbauten mit dem Kino Babylon.
Der Bülowplatz in den 1930er Jahren
In den 1930er Jahren war der damals Bülowplatz genannte Stadtraum ein Schauplatz gewaltsamer politischer Auseinandersetzungen. Sie fanden zwischen Kommunisten und der, in dieser Zeit von Sozialdemokraten geführten, Berliner Polizei sowie zwischen Kommunisten und Nationalsozialisten statt. Die Zuspitzung der politischen Gewalt stellte 1931 die gezielte Ermordung von zwei Polizeioffizieren, Paul Anlauf und Franz Lenck, auf dem Bülowplatz durch Angehörige der KPD dar. Einer der Täter war Erich Mielke, der nach 1945 in der DDR Chef des Ministeriums für Staatssicherheit wurde. Nach der friedlichen Revolution von 1989 mußte er sich für seine Beteiligung an dem Doppelmord vor Gericht verantworten und wurde verurteilt.
Die Geschichte des Platzes während der NS-Zeit
Nach Kriegsende erhielt der Bülowplatz zunächst den Namen Liebknecht-Platz, 1947 wurde er in Luxemburg-Platz umbenannt, 1969 in Rosa-Luxemburg-Platz. Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht hatten nach dem Ersten Weltkrieg die KPD mitgegründet und waren 1919 von Freikorps-Soldaten ermordet worden. An der Nordwestseite der Volksbühne steht eine Infotafel, die sich mit der Geschichte des Scheunenviertels befasst. Im Foyer der Volksbühne wird der Tänzerin und NS-Widerstandskämpferin Oda Schottmüller gedacht. Am Karl-Liebknecht-Haus befinden sich drei Gedenktafeln für den früheren KPD-Vorsitzenden Ernst Thälmann, das Zentralkomitee der KPD und für Opfer des stalinistischen Terrors. Am Kino Babylon sind zwei Gedenktafeln angebracht: für den Architekten Hans Poelzig, der das Haus entworfen hat, und für den Filmvorführer Rudolf Lunau, der während der NS-Zeit Widerstand leistete. 2006 wurden „Denkzeichen“ nach einem Entwurf des Künstlers Hans Haacke mit Zitaten von Rosa Luxemburg an verschiedenen Stellen in den Boden eingebracht. Der Ausschuss für Bildung und Kultur der BVV Mitte hat am 9.12.2015 folgenden Text zur Ehrung der Opfer beschlossen:
“Am 9. August 1931 wurden an diesem Ort, dem ehemaligen Bülowplatz, die Polizeioffiziere Paul Anlauf (09.04.1882) und Franz Lenck (30.05.1892) ermordet. Das Attentat richtete sich gegen die von antidemokratischen Kräften gehasste und bekämpfte Weimarer Republik. Es wurde in den Reihen der KPD geplant. Einer der Täter war Erich Mielke. Nach Kriegsende machte er Karriere im Ministerium für Staatssicherheit der DDR, welches er von 1957 bis 1989 leitete.1993 wurde er in einem rechtstaatlichen Verfahren als Mörder verurteilt. Wir gedenken aller Todesopfer eskalierender Gewalt am Bülowplatz.”
Denkzeichen
An der Nordwestseite der Volksbühne steht eine Infotafel, die sich mit der Geschichte des Scheunenviertels befasst.
Im Foyer der Volksbühne wird der Tänzerin und NS-Widerstandskämpferin Oda Schottmüller gedacht. Am Karl-Liebknecht-Haus befinden sich drei Gedenktafeln für den früheren KPD-Vorsitzenden Ernst Thälmann, das Zentralkomitee der KPD und für Opfer des stalinistischen Terrors.
Am Kino Babylon sind zwei Gedenktafeln angebracht: für den Architekten Hans Poelzig, der das Haus entworfen hat, und für den Filmvorführer Rudolf Lunau, der während der NS-Zeit Widerstand leistete. 2006 wurden „Denkzeichen“ nach einem Entwurf des Künstlers Hans Haacke mit Zitaten von Rosa Luxemburg an verschiedenen Stellen in den Boden eingebracht.